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Lesedauer: 7 Min.

Was sind Hämostyptika?

Hämostyptika sind Medikamente oder Substanzen, die zur Blutstillung verwendet werden. Sie werden eingesetzt, um Blutungen zu stoppen oder zu reduzieren, indem sie entweder die Blutgerinnung fördern oder direkt auf die Blutgefäße wirken, um sie zu verschließen. Hämostyptika können lokal angewendet werden, z.B. auf Wunden oder Schleimhäuten, um Blutungen zu kontrollieren. Sie sind besonders nützlich in der Chirurgie, Zahnmedizin oder bei Verletzungen, bei denen es wichtig ist, Blutungen schnell zu stoppen.

Hämostyptika sind Medikamente oder Substanzen, die Ihnen dabei helfen, Blutungen zu stoppen oder zu verringern. Sie wirken auf verschiedene Weisen, abhängig von ihrer Zusammensetzung und Anwendungsweise:

Mechanische Wirkung:

Einige Hämostyptika funktionieren durch einen mechanischen Mechanismus. Sie enthalten beispielsweise Fasern oder Partikel, die auf die blutende Stelle aufgebracht werden können. Diese Substanzen fördern die Blutgerinnung, indem sie eine Matrix bereitstellen, an der sich Blutplättchen anlagern können, um einen vorläufigen Blutpfropfen zu bilden.

Chemische Wirkung:

Andere Hämostyptika können chemische Verbindungen enthalten, die direkt mit den Gerinnungsfaktoren im Blut interagieren. Diese Verbindungen beschleunigen den Prozess der Blutgerinnung, indem sie die Umwandlung von löslichem Fibrinogen in unlösliches Fibrin fördern, das ein Gerinnsel bildet.

Vasokonstriktion:

Einige Substanzen in Hämostyptika können auch eine vasokonstriktive Wirkung haben, was bedeutet, dass sie die Blutgefäße verengen. Durch die Verengung der Blutgefäße wird der Blutfluss reduziert, was dazu beiträgt, die Blutung zu stoppen.

Biologische Wirkung:

Es gibt auch Hämostyptika, die biologische Wirkmechanismen nutzen, wie z.B. bestimmte Gerinnungsfaktoren oder andere biologische Produkte, die die natürlichen Gerinnungsprozesse des Körpers unterstützen oder verstärken können.

Die Wahl des Hämostyptikums hängt von der Art und Schwere der Blutung ab. Sie werden häufig bei Operationen, Unfällen oder zur Behandlung von bestimmten Erkrankungen eingesetzt, bei denen Blutungsprobleme auftreten können.

Es gibt verschiedene Arten von Hämostyptika, die je nach Wirkmechanismus und Anwendungsweise klassifiziert werden können. Wir haben eine Übersicht für Sie zusammengestellt:

Topische Hämostyptika:

  • Cellulose-basierte Hämostyptika: Sie enthalten mikroporöse Cellulosefasern, die eine Matrix bilden, an der sich Blutplättchen anlagern und einen temporären Blutpfropfen bilden können.
  • Kollagen-basierte Hämostyptika: Diese enthalten Kollagenfasern, die ebenfalls Blutplättchen anziehen und die Blutgerinnung fördern können.
  • Gelatine-basierte Hämostyptika: Sie wirken ähnlich wie kollagenbasierte Hämostyptika und fördern die Gerinnung durch die Anziehung und Bindung von Blutplättchen.

Chemische Hämostyptika:

  • Thrombin: Thrombin ist ein Enzym, das eine Schlüsselrolle im Gerinnungsprozess spielt. Es kann direkt auf die blutende Stelle aufgetragen werden, um die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin zu fördern und somit die Blutung zu stoppen.
  • Fibrinkleber (Fibrin-Dichtstoffe): Diese Produkte enthalten fibrinogenreiche Substanzen, die mit Thrombin kombiniert werden können. Durch die Reaktion von Thrombin mit fibrinogenreichen Materialien entsteht Fibrin, das die Blutung stoppt.

Systemische Hämostyptika:

  • Manchmal werden auch Medikamente verwendet, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöhen, wie z.B. Medikamente, die Thrombozytenfunktion verbessern oder die Produktion von Gerinnungsfaktoren stimulieren.

Vasokonstriktoren:

  • Einige Hämostyptika haben eine vasokonstriktive Wirkung, die dazu beiträgt, die Blutung zu stoppen, indem sie die Blutgefäße verengen und so den Blutfluss reduzieren.
Die Auswahl des richtigen Hämostyptikums hängt von der Art der Blutung, der Schwere der Blutung, der Lokalisation der Blutung und anderen individuellen Faktoren ab. In vielen Fällen wird eine Kombination verschiedener Hämostyptika und Blutstillungstechniken verwendet, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Sie können Hämostyptika in einer Vielzahl von medizinischen Situationen anwenden, insbesondere wenn es darum geht, Blutungen zu stoppen oder zu kontrollieren. Hier sind einige konkrete Anwendungsbereiche und Beispiele:

1. Chirurgische Eingriffe:

  • Operationen: Hämostyptika werden während chirurgischer Eingriffe verwendet, um Blutungen zu kontrollieren, insbesondere in Bereichen, die schwer zugänglich sind oder in denen Blutgefäße verletzt wurden. Zum Beispiel können kollagenbasierte oder gelatinebasierte Hämostyptika verwendet werden, um Blutungen in der Nasen- oder Mundhöhle während zahnärztlicher Eingriffe zu stoppen.
  • Herzchirurgie: Thrombin und Fibrinkleber werden häufig in der Herzchirurgie eingesetzt, um während der Operation Blutungen an den Nähten oder Schnittstellen zu kontrollieren.

2. Traumatologie:

  • Unfälle und Verletzungen: Bei Traumata wie Schnittwunden, Schürfwunden oder schwereren Verletzungen können topische Hämostyptika direkt auf die blutende Stelle aufgetragen werden, um die Blutung zu stoppen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden.
  • Sportverletzungen: Insbesondere bei Sportverletzungen, die zu oberflächlichen oder tieferen Schnittwunden führen, können Hämostyptika verwendet werden, um eine schnelle Blutstillung zu erreichen.

3. Zahnmedizin:

  • Zahnextraktionen: Hämostyptika werden häufig nach Zahnextraktionen verwendet, um Blutungen aus dem Extraktionsbereich zu kontrollieren und den Patienten vor einer übermäßigen Blutung zu schützen.
  • Zahnfleischbehandlungen: Bei Zahnfleischerkrankungen oder chirurgischen Eingriffen im Mundbereich können Hämostyptika verwendet werden, um die Blutung zu stoppen und die Heilung zu fördern.

4. Notfallmedizin:

  • Erste Hilfe bei Blutungen: In Notfallsituationen wie Unfällen oder anderen akuten Verletzungen können Hämostyptika lebensrettend sein, indem sie die Blutung schnell und effektiv stoppen, bevor der Patient in ein Krankenhaus gebracht wird.
  • Nasenbluten: Spezielle Hämostyptika in Form von Nasentamponaden oder Sprays werden zur Behandlung von starken Nasenbluten eingesetzt.

5. Gynäkologie:

  • Geburtshilfe: Nach der Entbindung kann es zu Nachblutungen kommen, bei denen Hämostyptika verwendet werden können, um die Blutung zu kontrollieren und Komplikationen zu verhindern.

6. Veterinärmedizin:

  • Hämostyptika werden auch in der Veterinärmedizin eingesetzt, um Blutungen bei Tieren während chirurgischer Eingriffe oder nach Verletzungen zu kontrollieren.

Die Anwendungsbeispiele verdeutlichen die Vielseitigkeit und die wichtige Rolle von Hämostyptika in der medizinischen Versorgung, insbesondere in Situationen, in denen eine effektive Blutstillung entscheidend für den Behandlungserfolg ist.

Die Auswahl der Hämostyptika hängt stark von den individuellen Gegebenheiten Ihrer Patienten ab, insbesondere von ihrem Gesundheitszustand und ihren spezifischen medizinischen Bedürfnissen. Bei der Auswahl eines geeigneten Hämostyptikums für verschiedene Patientengruppen sollten Sie folgende Überlegungen berücksichtigen:

1. Antikoagulierte Patienten:

Antikoagulierte Patienten haben eine gesteigerte Blutungsneigung aufgrund ihrer Therapie mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten wie Warfarin, Heparin oder direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs). Bei diesen Patienten ist es wichtig, Hämostyptika mit Vorsicht anzuwenden, da einige topische Hämostyptika, die eine chemische Gerinnungsförderung (z.B. Thrombin) enthalten, möglicherweise weniger wirksam sein können. Kollagenbasierte Hämostyptika oder mechanische Methoden wie Tamponaden können bevorzugt werden, da sie weniger stark von der normalen Gerinnungsfähigkeit des Blutes abhängig sind.

2. Patienten mit Gerinnungsstörungen:

Patienten mit angeborenen oder erworbenen Gerinnungsstörungen wie Hämophilie oder Thrombozytopenie benötigen spezialisierte Hämostyptika, die ihre spezifischen Defizite ausgleichen können. Dies können Produkte sein, die fehlende Gerinnungsfaktoren oder andere Blutbestandteile enthalten.

3. Patienten mit Gefäßkrankheiten:

Bei Patienten mit Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose oder Vasculitis kann die Wahl der Hämostyptika von der Schwere der Erkrankung und der Lokalisation der Blutung abhängen. Vasokonstriktive Hämostyptika können hier hilfreich sein, um die Blutung durch Verengung der betroffenen Blutgefäße zu kontrollieren.

4. Pädiatrische Patienten:

Die Anwendung von Hämostyptika bei Kindern erfordert spezielle Produkte und Dosierungen, die an das Gewicht und die Verträglichkeit des Kindes angepasst sind. Produkte sollten sicher und effektiv sein, um die kindliche Physiologie zu berücksichtigen.

5. Geriatrische Patienten:

Ältere Patienten haben oft eine veränderte Gerinnungsfähigkeit und ein erhöhtes Risiko für Blutungen. Hämostyptika sollten hier sorgfältig ausgewählt werden, um das Blutungsrisiko zu minimieren und gleichzeitig eine effektive Blutstillung zu gewährleisten.

In jedem Fall ist es entscheidend, dass Sie Hämostyptika unter Berücksichtigung der spezifischen Gesundheitsmerkmale und der Medikation Ihrer Patienten verwenden. 

Bei der Anwendung von Hämostyptika gibt es einige allgemeine Punkte zu beachten, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten:

1. Indikation und Auswahl:

Stellen Sie sicher, dass die Wahl des Hämostyptikums der Art und Schwere der Blutung sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten entspricht. Berücksichtigen Sie dabei auch vorhandene Gesundheitszustände und Medikationen.

2. Anwendungsweise:

Befolgen Sie genau die Anweisungen des Herstellers bezüglich der Anwendung des Hämostyptikums. Dies umfasst die richtige Dosierung, die Vorbereitung des Produkts und die Anwendungstechnik.

3. Sterilität:

In klinischen Umgebungen ist Sterilität das A und O. Stellen Sie sicher, dass das Hämostyptikum sterile Bedingungen erfüllt und ordnungsgemäß angewendet wird, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

4. Überwachung:

Beobachten Sie den Patienten nach der Anwendung des Hämostyptikums sorgfältig auf Anzeichen von Blutungskomplikationen oder unerwünschten Reaktionen.

5. Kontraindikationen:

Berücksichtigen Sie mögliche Kontraindikationen, wie z.B. Allergien gegen Inhaltsstoffe des Hämostyptikums oder spezifische medizinische Bedingungen, die die Verwendung einschränken könnten.

6. Aufbewahrung:

Lagern Sie Hämostyptika gemäß den Herstelleranweisungen, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts zu gewährleisten.

7. Dokumentation:

Halten Sie eine genaue Dokumentation über die Verwendung von Hämostyptika, einschließlich des Typs, der Menge, der Anwendungsmethode und der Reaktionen des Patienten.

8. Schulung und Weiterbildung:

Stellen Sie sicher, dass das medizinische Personal, das Hämostyptika anwendet, entsprechend geschult und über die aktuellen Richtlinien informiert ist.

9. Notfallmanagement:

Bereiten Sie sich auf potenzielle Notfälle vor, indem Sie geeignete Gegenmaßnahmen und alternative Behandlungsoptionen zur Hand haben, falls die Hämostyptika nicht wie erwartet wirken oder unerwünschte Reaktionen auftreten.

10. Patientenaufklärung:

Informieren Sie den Patienten oder seine Betreuer über die Verwendung des Hämostyptikums, mögliche Nebenwirkungen und das weitere Vorgehen nach der Anwendung.

Die richtige Anwendung von Hämostyptika erfordert also eine sorgfältige Planung, Vorbereitung und Überwachung, um die bestmögliche Behandlung und Sicherheit für Ihre Patienten zu gewährleisten.

Die Vorteile im Überblick

Hämostyptika bieten eine ganze Reihe von Vorteilen, die sie zu einer wichtigen Komponente in der medizinischen Versorgung machen:

  1. Schnelle Blutstillung: Hämostyptika sind darauf ausgelegt, Blutungen schnell und effektiv zu stoppen. Dies ist besonders wichtig in Notfallsituationen oder bei chirurgischen Eingriffen, um das Risiko von Blutverlust und Komplikationen zu reduzieren.
  2. Einfache Anwendung: Viele Hämostyptika sind einfach anzuwenden und können direkt auf die blutende Stelle aufgetragen werden. Dies erleichtert Ihnen die Handhabung und Sie können bei akuten Blutungsereignissen schnell reagieren.
  3. Vielseitige Anwendungsbereiche: Hämostyptika können in verschiedenen medizinischen Disziplinen und Situationen eingesetzt werden, einschließlich Chirurgie, Notfallmedizin, Zahnmedizin und Gynäkologie.
  4. Minimierung von Blutverlust: Durch die effektive Kontrolle von Blutungen tragen Hämostyptika dazu bei, den Blutverlust zu minimieren, was besonders wichtig ist, um die Stabilität Ihrer Patienten zu erhalten und die Notwendigkeit von Bluttransfusionen zu reduzieren.
  5. Verbesserte Sicht und Präzision: In der Chirurgie ermöglichen Hämostyptika eine bessere Sicht auf das Operationsfeld, indem sie Blutungen reduzieren oder beseitigen, was die Präzision und Effizienz des Eingriffs verbessert.
  6. Geringere Komplikationsrate: Durch die rechtzeitige und effektive Kontrolle von Blutungen können Hämostyptika das Risiko von postoperativen Komplikationen wie Infektionen und verzögerter Wundheilung verringern.
  7. Reduzierung der Behandlungsdauer: Eine schnelle Blutstillung durch Hämostyptika kann dazu beitragen, die Gesamtdauer von chirurgischen Eingriffen oder anderen medizinischen Verfahren zu verkürzen, was wiederum die Erholungszeit Ihrer Patienten verbessern kann.
  8. Verbesserte Patientenerfahrung: Durch die effektive Kontrolle von Blutungen tragen Hämostyptika dazu bei, dass Patienten weniger Schmerzen und Unannehmlichkeiten erleben, was ihre Gesamterfahrung und Zufriedenheit mit der Behandlung verbessern kann.

Wir können also festhalten, dass Hämostyptika insgesamt signifikante Vorteile für die medizinische Praxis bieten, indem sie eine zuverlässige Methode zur Blutstillung darstellen und gleichzeitig die Sicherheit und den Behandlungserfolg unterstützen.

Achtung: Das häufig genutzte „TABOTAMP®“ wird zu „SURGICEL™“


Der Markenname der TABOTAMP® -Familie resorbierbarer Hämostyptika wird in den globalen Markennamen SURGICEL™-Familie resorbierbarer Hämostyptika umgewandelt. Abgesehen vom Markennamen bleiben alle anderen Aspekte dieser Produkte identisch.


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