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4 Gründe aus denen die medizinische Versorgung am Limit ist



1. Double Aging

Der qualitative Bedarf an ärztlicher Versorgung nimmt stetig zu. Diese Tatsache ist vor allem dem demografischen Wandel zu zu schreiben. Durch sinkende Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung altert die deutsche Gesellschaft immer mehr. Man spricht auch von einem sogenannten „double aging“. Das bedeutet, dass eine geringere Anzahl an Ärzten einer stetig wachsenden Anzahl an Patienten gegenübersteht. Der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. med Frank Ulrich Montgomery verweist darauf, dass die Zahl der Behandlungsfälle allein zwischen 2009 und 2017 in den Krankenhäusern von 17,8 auf 19,5 Millionen gestiegen sei. Unberücksichtigt davon sind die etwa eine Milliarde Arztkontakte jährlich in den Arztpraxen. Zwar steigt die Anzahl der Ärzte, allerdings steigt diese nicht schnell genug. Weshalb das Gesundheitswesen vor einem Problem steht.


2. Zu wenig Ärzte auf zu viele Einwohner

Die Zahl der berufstätigen Ärzte steigt, so zeigen die Zahlen. 2018 waren 1,9 Prozent mehr Ärzte berufstätig als noch 2017. Demnach müssten bezogen auf 82.792.351 Einwohner einer der 392.402 berufstätigen Ärzte in Deutschland im Schnitt ca. 211 Einwohner versorgen. Auch wenn es dabei bundesweite Schwankungen gibt, ist dies dennoch kaum adäquat zu leisten.


3. Anstellung statt Zulassung

Bei Betrachtung der angestellten Ärzte fällt ein Trend auf: Anstellung statt Zulassung. Die Zahl der angestellten Ärzte hat sich seit 1996 versechsfacht. 2018 stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr auf 39.816, das bedeutet ein Plus von 10,6 Prozent. Untermauert wird dies durch die Statistiken des KB von Ende 2018. Demnach ist ein Anstieg von 192 Prozent zwischen 2009 und 2018 zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Zulassungen um neun Prozent gesunken.
Vergleicht man die Zahl der niedergelassenen Ärzte mit der Zahl der Krankenhausärzte wird deutlich, dass die Zahl der niedergelassenen Ärzte deutlich gesunken ist und zwar um 0,7 Prozent.
Dahingegen hat sich der Anteil, der im Krankenhaus beschäftigten Ärzte nur unmerklich verändert. Dies liegt vor allem auch an den unterschiedlichen Rahmen- und Arbeitsbedingungen. So seien laut Montgomery die nachkommenden Ärzte nicht mehr bereit über ihre Schmerzgrenze hinaus zu arbeiten. Unterstützung erhalten die Ärzte durch das verschärfte Arbeitszeitgesetz.
Hinzukommend sind mehr Ärzte arbeitslos, in Elternzeit, in Rente oder wandern ins Ausland ab. Das bedeutet die Zahl der Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit ist um 2,0 Prozent gestiegen. Da nutzt auch die teilweise Entlastung durch den Zuzug von Ärzten aus dem Ausland nicht all zu viel.


4. Zu wenige Studienplätze für Humanmedizin

Die einzig sinnvolle Lösung für den Ärztemangel und die steigende Versorgungsnotwendigkeit sieht Montgomery in mehr Studienplätzen für Humanmedizin. Und wenn es nach ihm geht nicht irgendwann, sondern jetzt. Die Politik muss endlich handeln, damit die Zahlen der Studierenden nicht weiter sinken. Ob und wann mehr Studienplätze zur Verfügung stehen und ob dies ausreicht, um Lücke zwischen Ärzten und Patienten zu schließen, wird die Zukunft zeigen.

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